Der Schlaganfall ist nicht nur in Deutschland ein sehr häufig vorkommendes Krankheitsbild welches in den meisten Fällen schwerwiegende Behinderungen nach sich zieht. Nach einem Schlaganfall regenerieren sich die Funktionen des Beines meist relativ gut, wohingegen bei sehr vielen Patienten Einschränkungen in der Armfunktion bleiben. Auch Schmerzen in der gelähmten Körperhälfte bereiten große Probleme. Zur Therapie werden in der neurologischen Rehabilitation Üblicherweise verschiedene Therapiekonzepte wie beispielsweise Bobath, Affolter oder neuere Verfahren wie "Forced- use" eingesetzt. Trotz zahlreicher bestehender Therapiemethoden bleibt die Rehabilitation des Armes eine große Herausforderung.
Spiegeltherapie könnte einen Beitrag dazu leisten, dass einigen Patienten besser geholfen werden kann.
Die Therapie benutzt besonders den Aspekt einer starken visuellen Stimulation zur Bewegungsförderung.
Indikationen:
Z.n. Schlaganfall
Schädelhirntrauma
Amputationen
Nervenverletzungen
CRPS, M. Sudeck
Hierbei wird ein Spiegel so in der Körpermitte des Patienten platziert, dass Bewegungen des gesunden Arms durch den Blick in den Spiegel als Bewegungen des betroffenen Arms wahrgenommen werden.
Der gelähmte Arm liegt hierbei hinter dem Spiegel und der nicht gelähmte Arm vor dem Spiegel. Der gelähmte Arm wird dann entweder vom Therapeuten oder Angehörigen geführt oder der Patient beobachtet die Bewegungen seines gesunden Armes im Spiegel ohne dass eine Bewegung auf der gelähmten Seite stattfindet. Dadurch ergibt sich eine optische Illusion: Es scheint so, als würde sich der gelähmte Arm auch bewegen. Diese Illusion scheint bestimmte Hirnareale zu aktivieren, die einen positiven Einfluss auf die Rehabilitation haben. Anscheinend profitieren vor allem Patienten mit starken Gefühlsstörungen von dieser Therapie. So konnte bei einigen Patienten innerhalb klinischer Studien gezeigt werden, dass sich die Empfindungen und Beweglichkeit des betroffenen Armes durch die Therapie bessern ließen....
Ob und wie ein Patient von dieser Therapie profitiert, ist individuell unterschiedlich. Nicht jeder profitiert in gleichem Maße von der Therapie. Darum ist es wichtig, die Therapie erst einmal mit einem kundigen Therapeuten und dann evtl. selbstständig zu Hause oder mit dem Partner aus zu probieren.